Dank des vor einigen Tagen auf Wunsch des Gemeinderats errichteten Schaugerüsts war es auch der Öffentlichkeit möglich, sich von den geplanten Dimensionen ein Bild zu machen. Die SGT hält den geplanten Hotelkomplex mit gut 70 m Länge und über 12 m Höhe an dieser Stelle für absolut überdimensioniert und appelliert an den Bauträger, diese Planung noch einmal zu überdenken.
Auch wenn ein 2013 aufgestellter gültiger Bebauungsplan vorgegeben ist, die Zeiten haben sich seitdem dramatisch verändert: durch Pandemie, Klimawandel, Verkehrsbelastung und geändertes Urlauberverhalten hat in vielen Bereichen ein zeitgemäßes Umdenken stattgefunden. Nicht nur die Einheimischen wünschen sich eine sensiblere Bauweise, die sich den neuen Gegebenheiten anpasst und ein Hotel, das für Wiesseer Bürger und Gäste gleichzeitig ein landschaftsbezogenes, ökologisch und nachhaltig geprägtes Glanzlicht darstellt.
Der jetzt geplante massive Baukörper sprengt jegliche städtebaulich verantwortbare Dimension der gesamten umliegenden Bebauung und teilt diesen Ortsbereich in eine Sonnen- und eine Schattenseite. 105 Zimmer, eng an eng, sind aus heutiger Sicht nicht mehr zeitgemäß, benötigen viel Personal, das keinen Wohnraum vorfindet und, zusätzlich zu den Gästen, mit eigenen Autos unsere Straßen noch mehr verstopft und eine zweigeschossige Tiefgarage benötigt.
Das Wiesseer Hotel soll eines von 20 Barefoot-Hotels sein, die Till Schweiger in den nächsten 13 Jahren in Europa plant. Eines dieser geplanten Hotels soll auch im Bergsteigerdorf Sachrang stattfinden.
Auch hier gibt es erheblichen Widerstand und die Initiative hat bereits Kontakt mit uns aufgenommen.
Wie wäre es, der Gemeinderats würde angesichts der immer dringender werdenden Umkehr von eingefahrenen Gewohnheiten und trotz gültigem Bebauungsplan, diese überdimensionierte Planung ablehnen und damit eine Botschaft an den Investor, aber auch an andere Gemeinden senden. Selbst wenn das Landratsamt anders entscheiden müsste.